Am 11. Februar 2021 feiern die Chinesen Ihr Neujahrsfest. Diesmal begrüßen sie das Jahr des Metall-Ochsen, oder Büffel, wie er auch genannt wird. Er wird das Jahr bis am 31. Januar 2022 prägen und dann abgelöst werden vom Tiger.

Im chinesischen Kalender gibt es, nicht wie bei uns 12 Sternzeichen, sondern 12 Tiere. Sie wechseln jedoch nicht jeden Monat sondern nur einmal im Jahr. Begleitet wird das Tier jeweils von einem der 5 Elemente, dessen Energie das Jahr ebenfalls prägt.

Der Ochse ist das zweite Zeichen im chinesischen Tierkreis und ist bekannt für seinen Fleiss, seine Zuverlässlichkeit, Entschlossenheit, Kraft und vor allem Geduld. In unserem westlichen Horoskop können wir ihn etwa mit dem Steinbock gleichsetzen.

Die Persönlichkeit des Ochsen-Menschen

Ochsen haben eine ruhige, gelassene Ausstrahlung und gelten als gute Zuhörer. Gerade in unserer schnelllebigen Zeit ist Geduld eine wertvolle Tugend, mit der man mitunter schneller ans Ziel kommt, als wenn man mutig voranprescht. Mutig ist der Ochse durchaus auch, aber nicht im Sinne von Tollkühnheit. Er beweist Mut, wenn er das, was ihm lieb ist, bedroht sieht. Aber auch dann geht er ruhig, überlegt und methodisch vor. Er weicht Schwierigkeiten und Problemen nicht aus sondern geht sie in seiner bedächtigen Art an und erreicht seine Ziele mit viel Disziplin und kontinuierliche Anstrengung.

Beständigkeit und Ordnung sind dem Ochsen wichtig. Er ist sehr traditionsbewusst, man könnte ihn auch konservativ nennen. So ist Innovation nicht seine Stärke. Mit viel Geduld wird Altbewährtes zum Besseren verändert

Bei all den guten Charakterzügen muss der Ochse aufpassen, dass sich seine grosse Geduld nicht in Trägheit verwandelt, und er vor lauter Warten sein Ziel aus den Augen verliert. Vor allem im Alter ist Vorsicht gefragt, damit aus Beständigkeit nicht Starrsinn wird. Man sagt dem Ochsen auch nach, etwas eigensinnig zu sein. 

Was erwartet uns im Jahr des Yin-Metall-Ochsen

Dazu muss man wissen, dass der chinesische Kalender anders als unser westlicher Kalender aufgebaut ist. Er besteht aus einer Kombination der 5 Elemente, Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser, welche jeweils in einer yin – oder yang-Ausprägung vorkommen können, sowie aus den 12 Tieren, den sog. Erdzweigen, welche nicht nach den Monaten, sondern nach den Jahren abgeleitet werden. Dies ergibt insgesamt 60 Kombinationsmöglichkeiten, welche über die Jahre zyklisch ablaufen. D.h. dieselbe Kombination aus Element und Tier kommt nach 60 Jahren wieder vor.

Im Jahr 2021 haben wir die Kombination von yin-Metall und Ochse. Der Ochse gehört zum Element Erde, genauer gesagt zur yin-Erde, und zur Jahreszeit Winter, welche dem Element Wasser zugeordnet wird. Wir können uns das als das Bild einer weiten, schneebedeckten Ebene oder mit Wasser vollgesogenen Erde vorstellen. Und auf dieser schlammigen Erde steht das yin-Metall. Es ist  das weichste der yin-Elemente, vergleichbar mit Schmuck oder kleinen Waffen wie Messer oder Scheren. 

Obwohl  die Elemente harmonisch sind (Erde erzeugt Metall), steht Metall immer auch für Kriege, Angriffe oder Konflikte, wobei es sich bei yin-Metall weniger um offene Auseinandersetzungen und Gewalt handelt, als eher um versteckte, indirekte Angriffe, wie Hinterhalte, Attentate, vielleicht Drohnenangriffe oder ähnliches, auch Handelskriege oder Putschversuche sind mögliche yin-Angriffe. Blicken wir 60 Jahre zurück und erinnern uns: Im Jahr 1961 hatten wir den kalten Krieg zwischen der UDSSR und den USA und dem (misslungenen) Angriff in der Schweinebucht. Und ebenfalls in diesem Jahr zündeten die Russen die stärkste, jemals gezündete Wasserstoffbombe. Beides sind typische yin-Angriffe.

Die Chart des Jahres 2021 zeig sich sehr unausgeglichen mit viel Wasser und Metall.

Schauen wir uns die Chart des Jahres 2021 etwas näher an, so sehen wir, dass sehr viel Wasser vorhanden ist. Dem Element Wasser ist die Emotion Angst zugeordnet, so kann ich mir vorstellen, dass auch dieses Jahr bei vielen noch weitgehend von der Angst bestimmt sein wird.  Neben dem Erdelement des Ochsen finden wir in den verdeckten Himmelsstämmen (DVHS u. WVHS) noch weitere dreimal Erde und Ratte und Pferd erzeugen in ihrer Kombination ebenfalls nochmals Erde. Das deutet doch darauf hin, dass keine explosiven oder katastrophalen Ereignisse stattfinden werden und auf die Möglichkeit der Erholung und der Konsolidierung der Wirtschaft. Das Vorhandensein von Yin-Erde heisst auch, dass Samen, die gesetzt werden wachsen können.

Es ist insgesamt eine sehr „kalte“ und unausgewogene Chart. Es fehlt die Wärme und der Ausgleich des Feuers. Einzig das Pferd in der Tagessäule gehört zum Element Feuer. Es ist aber rundherum eingeschlossen vom Wasser und auch die Ratte, die dem Pferd im Tierkreis gegenüberliegt, und mit ihm in Opposition geht sowie der Ochse, der mit ihm eine Antipathie bildet, schwächen seine Kraft.

Diese Unausgewogenheit der Elemente kann sich auch in vermehrten Naturkatastrophen in Zusammenhang mit Wasser äussern z.B. Überschwemmungen oder Erdrutsche oder in grösseren Unglücken auf Schiene, Strasse und in der Luft. Das starke Wasser kann auch  zu einem Ungleichgewicht in den Organen führen, die diesem Element zugeordnet sind: Niere, Blase, Ohren. Ebenfalls immer noch gefährdet sind Atemwege, Lunge und Haut (Metall-Element) und die dem Feuer-Element zugeordneten Organe Herz und Blut. Dies ist jedoch nur ganz allgemein gesehen und immer auch abhängig von der persönlichen Grundkonstellation des Einzelnen.

Wie sieht es aus mit Corona?

Ich denke, Corona wird uns noch länger beschäftigen. Die Digitalisierung wurde durch Corona stark beschleunigt und dieser Trend wird weitergehen. Home-Office und Ausgangssperre haben die digitalen Medien befeuert. Es liegt aber immer noch bei uns, was wir daraus machen und wie wir mit der Situation umgehen. Ob wir die vermehrte Zeit zuhause verplempern um Videos zu streamen, zu spielen oder sonst vor dem Bildschirm herum zu sitzen oder ob wir die Zeit nutzen zur Selbstreflexion, zur Weiterbildung, um Pläne zu machen, innovativ zu sein. Auch die Spiritualität wird immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Wichtig im 2021 wird sein, dass wir zentriert und in unserer Kraft bleiben und dass wir den Schwerpunkt auf das bewusste Gestalten unseres Lebens legen. Also nicht einfach abwarten und Tee trinken, sondern Eigeninitiative entwickeln. Die Disziplin und das beharrliche Dranbleiben des Ochsen helfen uns in diesem Jahr, die Probleme zu lösen. Es braucht aber von unserer Seite sicher Mehraufwand und den Blick und die Achtsamkeit dafür, dass wir nicht in die Trägheit des Ochsens rutschen. Die Krise kann umso länger dauern, wenn wir uns lähmen lassen (durch die viele Erde) und nicht selber aktiv werden und ins Handeln kommen. Die Unterstützung ist da. „Der Ochse zieht den Karren aus dem Dreck“ – aber wir müssen ihm zeigen, wo’s lang geht.